Die sogenannten Flashmobs zählen zu den bemerkenswertesten gesellschaftlichen Erscheinungen unserer Zeit. Dabei handelt es sich um koordinierte Auftritte einer Gruppe von Menschen, die meist an öffentlichen Orten stattfinden. Die Flashmob-Aktionen weisen einige Besonderheiten auf. Bei fast allen Flashmobs kann man beobachten, dass sie zu Beginn relativ unauffällig erscheinen und sich dann zu einer unübersehbaren Schau entwickeln, bevor sie sich am Ende wieder komplett auflösen.
Wie kommt es zu den Flashmobs?
Eine Gruppe von Menschen verabredet sich dazu, zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort gemeinsam aufzutreten. Damit ein Flashmob effektiv sein kann, bedarf er der Augen unbeteiligter Zuschauer. Diese werden quasi unfreiwillig zum Teil des Publikums der scheinbar spontanen Aktionen. Im Vorfeld wird geplant, wann die Aktion stattfinden soll, wie lange sie dauert und welche Aufgabe jeder Teilnehmer erhält. In manchen Flashmobs hat jedes Gruppenmitglied eine andere Aufgabe, in anderen machen alle dasselbe, als wären sie synchronisiert. Häufig werden die Flashmobs mithilfe bestimmter Social-Media-Plattformen umgesetzt. Im Prinzip müssen sich die Teilnehmer der Flashmobs nicht unbedingt kennen. Oft handelt es sich um völlig fremde Menschen, die sich allein zum Zwecke der gemeinsamen Veranstaltung treffen. Natürlich spricht auch nichts dagegen, mit Freunden an Flashmobs teilzunehmen.
Was bedeutet Flashmob eigentlich?
Der Begriff Flashmob setzt sich aus den englischen Worten flash und mob zusammen und charakterisiert das Phänomen sehr treffend. Flash bedeutet Blitz, was auf die relativ kurze Verweildauer der Aktionen hinweist. Der Ausdruck Mob bezieht sich auf die Ansammlung von Menschen. Interessanterweise hat das isolierte Wort Mob im Allgemeinen keine positive Besetzung und bedeutet so viel wie Meute. Es wurde seit jeher für Gruppen von Personen verwendet, die die gesellschaftliche Ordnung mit ihrer eher unkontrollierbaren Dynamik ins Wanken brachten.
Was sind die Gründe für Flashmobs?
Da die Aufläufe an öffentlichen oder halböffentlichen Orten stattfinden, eignen sie sich für Aktionen, deren Motivation unterschiedlicher Natur sein können. Es gibt beispielsweise Flashmobs, die wie künstlerische Performances anmuten, oder solche, bei denen Gruppentänze veranstaltet und deshalb sogar mit passender Musik unterlegt werden. Manchen Flashmobs liegen politische Absichten zugrunde. Sie sollen die Gesellschaft auf bestimmte Missstände aufmerksam machen. Andere sind Werbeaktionen, die bestimmte Marken und Produkte bekanntmachen sollen. Bei den sogenannten Smart Mobs gibt es klare Ziele. Diese sollen durch die Macht der Gemeinschaft und der digitalen Kommunikation erreicht werden.
Seit wann gibt es die Flashmobs?
Flashmobs sind ein relativ neuartiges Phänomen. Frühe deutliche Formen der Flashmobs gab es bereits in den 1960ern. Seinerzeit veranstalteten Kriegsgegner sogenannte Die-ins, um gegen den Krieg und die Waffengewalt zu demonstrieren. Dabei ließen sich die Teilnehmer gleichzeitig zu Boden fallen und stellten sich tot. Doch die Idee der Flashmobs dürft so alt wie die Mensch- und Tierwelt sein. Denn im Grunde ist die „Intelligenz“ der Herde der Motor für Flashmobs. Die Smart Mobs sind eine besondere Form der Flashmobs. Die Bezeichnung wurde durch den Soziologen Howard Rheingold geprägt. Er fasst den Begriff weiter und schließt die Nutzung mobiler Kommunikationstechnologien zur Erreichung gemeinsamer Ziele ein.